Meditation verbessert und verlängert dein Leben-1/2
Es ist aber ganz anders, als du denkst.
Meditation ist keine harte Arbeit und nur etwas für “spirituelle” Menschen, die stundenlang still sitzen können.
Meditation ist das Natürlichste der Welt. Jeder Mensch ist regelmäßig, ja täglich, in meditativen Zuständen. Immer dann,
wenn wir tief über etwas nachdenken oder nachsinnen,
wenn wir unseren Blick und die Gedanken absichtslos schweifen lassen
wenn wir kurz durchschnaufen oder aufseufzen und innehalten
wenn wir sehr fokussiert sind, zum Beispiel beim Gemüse-schneiden, gärtnern oder beim malen
wenn wir über etwas lächeln oder herzhaft lachen müssen
wenn wir wegen etwas gerührt sind
wenn wir einen tiefen Blickkontakt mit jemanden haben
wenn wir Glücksmomente verspüren
wenn wir vom Wach- in den Schlafzustand wechseln
…
kommen wir in einen meditativen Zustand. Oft sind es nur wenige Sekunden und doch sind sie nicht weniger als lebensnotwendig. Diese Momente bringen uns Erholung und Genesung. Der Gesamtorganismus verschafft sich diese Inseln der Entspannung, um Körper und Geist vital, gesund und lebensfähig zu halten. Wir brauchen diese Pausen, um zu funktionieren.
Die kurzen meditativen Zustände im Alltag sind so lebensnotwendig wie Atmen
Erinnere dich an deine letzten meditativen Erlebnisse aus deinem Alltag und schreibe sie auf. Gibt es Situationen und Umstände, die diese Zustände befördern könnten? Mach dir auch dazu Notizen.
Wovon brauchen wir eine Pause?
Im Leben eines jeden Menschen gibt es täglich Anforderungen und Herausforderungen, die uns potentiell stressen, gedanklich und emotional gefangen halten und in die Enge treiben. Wir sind oft unter Druck, verlieren das große Ganze und uns selbst aus den Augen und nicht selten finden wir uns in der Situation wieder, dass wir nur noch reagieren, unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse unter den Teppich kehren und nicht in Harmonie mit unsere eigenen Werten leben. Wir werden entweder “hyperaktiv”, erhöhen immer weiter das Tempo und gehen Tag für Tag über unsere Kraft. Oder wir verfallen in Lethargie, schleppen uns stumpf durchs Leben ohne echten Antrieb und Freude. Diese beiden Extreme gehen zumeist sogar Hand in Hand. Wir fallen von einem Extrem in das andere. Wir arbeiten bis zum umfallen und danach können wir nur noch auf der Couch abhängen, bestellen Essen vom Bringdienst, bewegen uns zu wenig und betäuben unseren bereits angestrengten müden Geist mit Binge Watching, versinken stundenweise in Social Media-Aktivitäten, trinken Alkohol, rauchen, essen mehr ungesunde Snacks, haben keine Energie für unsere Beziehungen oder schaffen es nicht, neue aufzubauen, shoppen exzessiv u.s.w. u.s.f.
Um aus dieser unbefriedigenden, teils zerstörerischen Spirale herauszukommen, setzt Meditation einen helfenden Anker. Bewusst zu meditieren ist das Gegenstück zum Hamsterrad-Alltag. Für 5, 10 oder 20 Minuten täglich nehmen wir uns aus dem Geschehen raus. Wir drücken auf Pause und machen etwas komplett anderes, wir laufen sozusagen gegen den Strom unseres Alltags.
Beim Meditieren legen wir den Schalter um von automatisch zu autonom
Was passiert während der Meditation?
In meditativen Zuständen - ob im Alltag oder bei einer bewußt geführten Meditation - ist der Geist für eine Zeit still bzw. weniger laut als sonst.
Die Gedanken sind nicht primär, sondern nur sekundär präsent. Wir kommen mit uns auf einer tieferen, wortlosen und alterslosen Ebene in Kontakt. Wir verlassen temporär unsere “Geschichte”, also unsere Identität in dieser Welt als Körper mit Verstand, Gefühlen, Empfindungen, Erinnerungen, Plänen, Ängsten, Zweifeln und Wünschen. Wir SIND einfach nur. Im meditativen Zustand sind wir uns nicht bewusst darüber, wer wir sind, wo wir sind oder was zu tun ist. Wir sind bewusst, aber nicht bewusst über etwas; Wir sind reine Bewußtheit oder Existenz. Und das tut sehr gut.
„Der Geist ist wie ein See. Wenn er ruhig ist, spiegelt er die wahre Natur der Dinge wider.“
– Buddha
Was kann Meditation bewirken?
Wenn du regelmäßig meditierst oder die alltäglichen meditativen Zustände bewusst verstärkst, wirst du bald - und wahrscheinlich sofort - eine Veränderung verspüren. Du wirst dich ruhiger und unbeschwerter fühlen und weniger anfällig für Störungen sein. Störungen wie Planänderungen, Kritik, negative Nachrichten.. Du reagierst weniger impulsiv, verstockt oder verletzend und lässt dich nicht so leicht triggern. Du spürst diesen Puffer in dir, die kleine Lücke, die dir ermöglicht, überlegter und angemessener mit dir selbst und der Welt zu agieren. Wie Buddha in dem Zitat oben - unter anderem - andeutet, ist ein ruhiger Geist klarer, vernünftiger, aufgeräumter und weniger verstrickt. Er kann auf die ständigen Veränderungen des Lebens gelassen, großzügig und flexibel reagieren und nimmt nicht alles so persönlich. Wenn ich zum Beispiel einen Flug verpasse oder wegen Krankheit bei einer wichtigen Präsentation ausfalle, nimmt ein klarer Geist das lediglich zur Kenntnis und leitet die nötigen Schritte ein, um angemessen auf die Situation zu reagieren. Etwas aus der Situation zu lernen ist natürlich immer wünschenswert, aber das mögliche Drama im Kopf findet nicht statt. Das Leiden nimmt ab. Ein klarer Geist interpretiert die Geschehnisse des Lebens nüchterner und mit einer gesunden Distanz. Er weiß, er kann alles spontan händeln, lässt sich nicht stressen und genießt in der Zwischenzeit den jetzigen Moment.
Wie soll ich meditieren?
Ich habe in meiner Einführung erwähnt, dass du bereits täglich meditierst bzw. in kurze meditative Zustände gelangst. Meditation braucht also keine spezielle äußere Form, um zu funktionieren. Man muss nicht unbedingt kreuzbeinig auf dem Boden oder auf einem Meditationskissen sitzen, die Augen schließen und die Hände in einer bestimmten Form halten. Es spricht aber auch absolut nichts dagegen, genau das zu tun.
Ich möchte nur deutlich machen, dass du hier und jetzt meditieren kannst. Du hast alles, was du dafür brauchst, immer bei dir: Dich selbst. Ob auf dem Weg zur Arbeit, beim Warten an einer Supermarktkasse, nach dem Aufwachen im Bett oder wenn du im Kino einen langweiligen Film anschaust.
Bevor du also ein Meditationskissen kaufst, versuche, Situationen, die sich im Alltag anbieten, zu nutzen. Du musst lediglich deine Aufmerksamkeit nach Innen richten und zum Beispiel:
etwas achtsam beobachten, wie deinen Atem oder Empfindungen im Körper. Werde dir zum Beispiel bewusst, wie und wo die Luft deinen Körper berührt.
etwas wiederholen wie ein Mantra oder eine Affirmation (einen positiven Satz), der dich unterstützt, zum Beispiel: “Ich bin genau richtig, so wie ich bin” oder “Ich bin mir selbst meine beste Freundin”. Wiederhole diese Sätze aber nicht wie ein Papagei, sondern indem du auf den Inhalt hörst und in die Bedeutung hinein spürst.
dich mit dem Beobachter/der Beobachterin in dir verbinden, also mit dem “Anteil”, der bezeugt, dass Gedanken, Geräusche, Empfindungen etc. erscheinen und wieder verschwinden. Verstehe, dass du nie nicht die Beobachterin bist - unverändert und immer präsent.
Als nächsten Schritt, versuche die Inseln der Erholung und Meditation noch bewusster in dein Leben zu integrieren und ihnen mehr Zeit einzuräumen:
Geh alleine spazieren ohne Ablenkung in Form von Telefonieren, Musik oder einen Blog zu hören etc. Höre wirklich nur etwas, wenn es entspannend und/oder inspirierend ist und gönn dir nach einer Zeit Ruhe von allem Input. Sei einfach mit dir in Frieden zusammen.
Sei in der Natur und trete in Kontakt mit ihr, indem du sie anschaust, anfasst, riechst, über ihre Schönheit und Perfektion nachdenkst.
Beobachte etwas aufmerksam und eingehend, z.B. einen Vogel im Himmel, einen Baum, der vom Wind bewegt wird, die Bewegung der Wolken, ein Kind, das spielt.
Denke dir ein Mini-Gedicht aus, dichte einen Zweizeiler, der dich persönlich berührt. Du musst ihn mit niemandem teilen.
Lese täglich etwas Schönes, lehrreiches und inspirierendes (auch wenn es nur 10 Minuten sind).
Überlege, worüber du heute dankbar sein kannst und schreibe es auf.
Zusammen meditieren
Mit anderen zusammen zu meditieren kann eine sehr bereichernde Erfahrung sein. Die Dichte der Stille im Raum scheint sich in der Gruppe zu verstärken. Man versinkt gemeinsam in einen selbstkreierten See aus Ruhe und Licht. Die Wahrheit, das alles und alle auf einer tieferen Ebene nicht getrennt von einander sind, läßt sich mit anderen Menschen, die durch die Meditation ähnlich durchlässig sind, im hier und jetzt erleben.
Wenn du an einer geführten Meditation teilnehmen willst und mit anderen zusammen praktizieren möchtest, lade ich dich herzlich ein, am Dienstag bei WeWork am Rudolfplatz um 17:30 bei meinem Entspannungskurs teilzunehmen.
Mehr Informationen findest du hier.
Bei Fragen kannst du gerne mit mir persönlich Kontakt aufnehmen.
Alles Liebe
Lena
PS: Im zweiten Teil stelle ich 11 verschiedene Arten der Meditation vor, außerdem 8 Mißverstände und gebe dir eine Anleitung, um sofort mit einer Meditation zu starten, die in ein paar Wochen dein Leben verändern kann.